Über Trümmer und Wälder – Ein Brusler erinnert sich

Der ehemalige Bruchsaler und frühere Schüler des JKG, Dieter Paas, las auf Einladung des Freundeskreises  der Schule aus seinem Buch „Über Trümmer und Wälder – Ein Brusler erinnert sich“.  Der Vorsitzende des Fördervereins, Harald Eßwein, konnte zahlreiche Mitglieder, Weggefährten und Schulkameraden des Autors begrüßen. Das Buch ist im Verlag Regionalkultur erschienen, mit zahlreichen Fotos illustriert und stellt eine Sammlung von Episoden und persönlichen Erlebnissen aus der Kindheit und Jugend von Dieter Paas während der Kriegs- und Nachkriegszeit dar.

Aus den ausgewählten Kapiteln erfuhren die interessierten Zuhörer, dass die Mutter von Dieter Paas aus Nussloch in der Pfalz stammte und der Vater aus der Eifel. Dieser war während des Kriegs beim Afrikakorps unter Rommel und kam kriegsversehrt zur Familie zurück, ein einschneidendes Erlebnis  für den kleinen Dieter und seine jüngere Schwester Brigitte.

Ebenso beeindruckend war nach dem Ende des Kriegs der Einzug der Amerikaner, die die Kinder mit ihrer Freundlichkeit und Chewinggum begeisterten. Geschildert wird im Buch auch das Wohnhaus der Familie in der Durlacher Straße 155 mit einigen Anekdoten zu den Mitbewohnern und Besitzern des  Hauses.

Nach 1945 war Bruchsal eine Ruinenlandschaft und damit ein Abenteuerspielplatz für die Heranwachsenden, wo sie zu begeisterten Altmetallsammlern wurden, was ein einträgliches Geschäft  zur Aufbesserung des Taschengeldes wurde. Weitere wichtige Aufenthaltsorte waren das damalige Freibad in der heutigen Schwimmbadstraße sowie die umliegenden Wälder und Hohlwege. In der Obergrombacher Hohl wurde gerodelt und im Rohrbachtal Höhlengräber in den Löss gebuddelt, nicht immer ungefährliche Freizeitbeschäftigungen.

Nach der Lesung schloss sich eine Fragerunde an und man erfuhr, dass Dieter Pass nach erfolgreichem Soziologiestudium in Heidelberg und Berlin und einer Dozententätigkeit in Heidelberg als Leiter von Projekten für ländliche Entwicklung und Naturschutz in Lateinamerika tätig war, vor allem in Mexiko. Dort wurde er von Mitarbeitern nach seinen Kriegserlebnissen gefragt , woraufhin er einiges davon zu Papier brachte und sich so die Idee zur Entstehung des Buches ergab.

Harald Eßwein und die 2. Vorsitzende Cornelia Blümle bedankten sich mit Bruchsaler Spezialitäten für den interessanten Vortrag sowie das spannende Zeitdokument und die Anwesenden spendeten herzlichen Applaus. (Cornelia Blümle)