Mit dem Förster durch den Wald

Um die Mittagszeit hatte der Himmel noch seine  Schleusen geöffnet und es regnete heftig, doch nachmittags zur Waldbegehung des Freundeskreises vom Justus-Knecht-Gymnasium hatte der Wettergott ein Einsehen und der Regen ließ nach.

So fanden sich dann einige Wetterfeste und Unentwegte im Heidelsheimer Forst ein, um mit dem Revierförster Michael Durst diesen Erholungsraum zu erkunden und Interessantes über dieses wichtige Naturreservat zu erfahren. Förster Durst jedenfalls zeigte sich erfreut über das kühle, regenreiche Frühjahrswetter, da es natürlich eine Erholung für den von den vergangenen Hitzejahren gestressten Wald bedeute, was er mit Statistiken zum Klimawandel eindrücklich belegte.

Danach stellte er die häufigsten Baumarten vor, nämlich zunächst die Buche, gefolgt von Eiche und Bergahorn, wobei Eiche und Ahorn deutlich besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkämen als die Buche, während bei den Nadelbäumen vor allem Fichten anfällig seien. Alle 10 Jahre werde eine Bestandsaufnahme gemacht vom Zustand der Bäume und das aktuelle Ergebnis mache Hoffnung, da der Baumbestand sich als recht jung erwiesen habe. Der klimastabile Wald der Zukunft  müsse ein artenreicher Mischwald mit trockenheitsresistenten, heimischen Baumarten sein, die licht und nicht zu hoch wachsen sollten.

Auch verschiedene Bodenarten zeigte Förster Durst der interessierten Gruppe  und erklärte die Vor-und Nachteile für das Wachstum auf Sand, Löß und Walderde. Er zeigte abgestorbene Bäume als wertvolle Totholzinseln für Kleinstlebewesen und entdeckte sogar am Wegesrand den berüchtigten Ölkäfer, dessen Öl in offenen Wunden oder auf Schleimhäuten sogar für den Menschen tödlich sein könne.

Zum Abschluss der Führung schaltete Förster Durst das „Wald-TV“ ein und forderte die Waldspaziergänger auf, achtsam und mit offenen Sinnen in der Natur unterwegs zu sein und verwies auf das treffende Gedicht „Gefunden“ von Goethe mit den Anfangszeilen: „ Ich ging im Walde so für mich hin und nichts zu suchen , das war mein Sinn.“ 

Sandra Bail vom Freundeskreis bedankte sich bei Michael Durst herzlich mit einem kleinen Geschenkkorb im Namen der Teilnehmer für diese spannende und lehrreiche Waldführung.