Eine große Gruppe von Mitgliedern des Freundeskreises vom Justus-Knecht-Gymnasium begab sich dank der Initiative der Vorsitzenden Angelika Thiele auf Spurensuche in die Ägais vor 5000 Jahren zur aktuellen Ausstellung "Kykladen-Lebenswelten einer frühgriechischen Kultur" im Karlsruher Schloss.
Die Kunsthistorikerin Frau Seiffert erläuterte kompetent und lebendig die Ausstellungsobjekte und die Veranschaulichungen zum Leben, Essen, Arbeiten,Wohnen, Siedeln und Kämpfen der Bewohner der Kykladen, einer Inselgruppe in der Ägäis, nach antiker Vorstellung im Kreis (griech.kyklos) um die heilige Insel Delos angeordnet.
Auf einem großen blauen Untergrund sind diese Inseln sichtbar und der Besucher im Schloss kann problemlos Inselhopping betreiben und mit einem Schiffsmodell den damaligen Schiffsbau studieren.Die Inseln waren reich an Rohstoffen wie Marmor und Metall , die die Grundlage für die Blüte einer frühen prähistorischen Kultur am Ende des vierten und im dritten vorchristlichen Jahrtausend legten. Zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Schmuck, Waffen und Grabbeigaben geben Einblick in die damalige Lebens-und Glaubenswelt. Das natürliche Vorkommen von Marmor nutzten die Bewohner zur Herstellung von beeindruckenden Steingefäßen und den inzwischen berühmten Idolen, auf deutsch Abbilder oder Vorbilder.
Die Bedeutung dieser Idole, die häufig Frauen zeigen oder auch Musikanten, ist unklar und bietet Raum für zahlreiche Interpretationen, da keine Schriftzeugnisse erhalten sind oder es eben noch keine Schrift gab. Die Idole könnten Symbole sein, Fetische, Begleiter, Stellvertreter oder das Abbild übernatürlicher Wesen. Die Ausstellung zeigt auch die Einflüsse dieser Idole auf die moderne Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als so berühmte Künstler wie Picasso, Hans Arp oder Henry Moore die Faszination des Primitiven entdeckten und sie zur Inspirationsquelle für eigene Werke machten. Einige Originalwerke dieser Künstler ermöglichen dem Betrachter in der Ausstellung den direkten Vergleich mit ihren kykladischen Vorbildern.
Reich an Eindrücken und neuem Wissen konnte die Gruppe vom JKG sich noch im Aktionsraum betätigen und ganz Wissbegierige konnten sich auch noch einen Vortrag anhören- wieder einmal ein gelungenes Bildungsangebot im Schulleben.(Cornelia Blümle)