Innerhalb der Vortragsreihe "Werte heute und in der Vergangenheit" referierte der in Leipzig geborene ehemalige Chefarzt einer chirurgischen Klinik, Professor Dr. Jörg Schumann, vor Schülern des JKG über seine Erfahrungen mit der Diktatur in der DDR, wo er aufgewachsen ist. Er erläuterte zunächst mit anschaulichen Beispielen, was eine Diktatur ausmacht und erzählte von seinem Großvater, der aus politischen Gründen inhaftiert und davon stark geprägt war. Auch die Schulzeit war beeinflusst vom System, dem man sich anpassen musste, um Abitur machen zu können und studieren zu dürfen. So war es unbedingt notwendig, Mitglied in einer Parteiorganisation zu sein. Der Referent hatte eine kritische Einstellung zum Sozialismus und ihm gelang schließlich die Flucht in den Westen, wo er zunächst erst mal sein Abitur nochmals absolvieren musste. Die Schüler zeigten sich an diesem Geschichtsunterricht eines Zeitzeugen interessiert und bekamen einen unmittelbaren Eindruck vom für sie historischen Geschehen. Dieser vom Freundeskreis des JKG organisierte Vortrag stellte somit eine gute Ergänzung zu Geschichtsbuch und Deutschlektüren dar. (Cornelia Blümle)