Ein literatur- und kunsthistorischer Spaziergang vom Paradies über Jerusalem, Rom und Arezzo bis Loffenau und Fraurombach
Zu einem interessanten vorösterlichen Vortrag von Prof. Dr. Winfried Frey konnte Angelika Thiele vom Freundeskreis des Justus-Knecht-Gymnasium zahlreiche aufmerksame Zuhörer begrüßen. Professor Frey erläuterte die Entstehung der Legende vom Heiligen Kreuz.
Die Zuhörer erfuhren, dass das Kreuz früher, vor allem bei den Juden, ein Schandzeichen gewesen war und erst seit Kaiser Konstantin nach dessen Kreuzesvision zu einem Zeichen des Heils wurde. Der Referent zitierte aus einigen Schriften des Mittelalters, nach denen aus dem Schädel Adams im Paradies das Holz des Kreuzes gewachsen sei, an das dann Jesus in Jerusalem geschlagen wurde. Nach dessen Tod sei dann das Kreuz verschollen gewesen, bis es die Mutter Konstantins, Helena, wieder aufgefunden habe.
Nachdem das Kreuz von einem Perserkönig geraubt worden war, wurde es vom byzantinischen Kaiser Herakleios zurückerobert und bewirkte Wunder. Vor allem öffnete es diesem Kaiser als Büßer das Tor nach Jerusalem.
Die Kreuzesverehrung verbreitete sich in ganz Europa und auch die Kreuzesreliquien wurden überall verteilt. Infolgedessen entstanden während der Zeit der Renaissance in zahlreichen Kirchen, zunächst in Italien( Florenz, Arezzo), dann auch in Deutschland wunderschöne Fresken, die Szenen aus dieser Legende abbildeten. In Deutschland sind diese Abbildungen unter anderem ganz in unserer Nähe zu sehen , in der Kirche von Loffenau bei Bad Herrenalb und in Fraurombach bei Fulda. Professor Frey zeigte viele dieser Fresken in farbigen Bildern und illustrierte seine Ausführungen mit diesen Darstellungen. (Cornelia Blümle)