Passend zur trüben Jahreszeit und den Totengedenktagen im November bot der Freundeskreis am Justus-Knecht-Gymnasium einen Vortrag von Schulseelsorgerin Elke Heckel-Bischoff zum Thema "Abschiede in der Schule bewusst gestalten" an.
Mit einem einleitenden Zitat aus dem Bestseller "Schiffbruch mit Tiger" machte die Referentin deutlich, wie unbefriedigend und frustrierend misslungene Abschiede sein können und erklärte, dass bei respektvollem und sorgsamen Umgang miteinander auch Abschiede mit Formen und Ritualen gestaltet werden sollten.
Sie nannte zunächst Beispiele für Abschiede innerhalb der Schulgemeinschaft, auch positive , wie den Aufbruch in die großen Ferien, oder die Verabschiedung eines Mitschülers bei Schulwechsel oder eines Lehrers bei Pensionierung. Schon hier sollte planvoll vorgegangen werden, möglichst sachliche Infos geliefert und eventuell bestehende Konflikte nicht unbewältigt hinterlassen werden.
Gravierender sind natürlich die Abschiede für immer bei Todesfällen. Hier verwies die Schulseelsorgerin auf das Vier-Phasenmodell der Trauer von Verena Kast, das die verschiedenen Reaktionen auf solch einschneidende Vorgänge wie Trennung, Scheidung, Schul-und Ortswechsel wie auch Todesfälle beschreibt. Sie plädierte dafür, der Trauer Raum und Zeit zu lassen und durch Rituale Halt und Sicherheit zu geben. Zur Veranschaulichung hatte sie einen Trauertisch aufgebaut, der ein Gedenkbuch, Blumen, Kerze, ein Kreuz sowie das Bild des Verstorbenen aufweisen könne ,aber auch Hoffnungssymbole zur Bewältigung der Trauer. Ebenso sei eine Klagemauer denkbar, natürlich ein Gedenkgottesdienst, eine Schweigeminute und ebenso Gespräche, die die Gemeinschaft stärken und festigen sollen.
Elke Heckel-Bischoff verwies auf ihre Ausstattung, einen Trauerkoffer mit notwendigen Materialien und zeigte in ihrer Präsentation ihren schön gestalteten Raum im Schulhaus, wie sie auch ihre gesamte Darstellung visuell veranschaulichte. Abschließend verwies sie auf Anlaufstellen in der Schule, die Hilfe geben können, natürlich die Schulseelsorge, die Schulsozialarbeiterin, die Beratungslehrer und das Krisenteam, womit das JKG für Notfälle gut aufgestellt sei.
Die Vorsitzende des Freundeskreises, Angelika Thiele, bedankte sich herzlich bei der Referentin und zeigte sich beeindruckt und dankbar, dass die Schulgemeinschaft durch eine solch geschulte und einfühlsame Seelsorge auch mit Tod und Trauer umgehen könne. (Cornelia Blümle)