Zement ist einer der wichtigsten Ausgangsstoffe für Beton überhaupt. Ob Häuser, Brücken oder Tunnel, Beton ist aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Wer weiß jedoch, wie Zement tatsächlich hergestellt wird? Wie aus den Rohstoffen Kalkstein, Ton und Mergel letztendlich das Ausgangsmaterial für die vielfältigen Anwendungen in der Bauindustrie wird?
Die über zwanzigköpfige Gruppe des JKG-Freundeskreises konnte sich davon ein umfassendes Bild machen. Dietmar Cramer, Leiter des Unternehmensarchivs der HeidelbergCement AG und Mitglied des JKG-Freundeskreises, stellte im Rahmen einer über dreistündigen spannenden und umfassenden Führung das Zementwerk Leimen sowie die grundlegenden Prozessabläufe der Zementherstellung vor.
Ausgangspunkt der Führung war ein kurzer Überblick über die Geschichte des Zementwerks Leimen, das bereits 1896 in Heidelberg mit 6 Ringöfen in Betrieb ging, jedoch bald an den heutigen Standort in Leimen umzog.
Der theoretischen Einführung in die Prozessabläufe schloss sich der Rundgang auf dem Firmengelände an. Nach der Besichtigung der eindrucksvollen Halle des Schottermischbettes, in dem der vom Steinbruch angelieferte und grob zerkleinerte Rohschotter homogenisiert wird, gingen wir unter riesigen Silos an mächtigen Walzenschüssel- und Kugelmühlen entlang und kletterten über Eisengittertreppen in das Labyrinth der Rohmehlmischung und -lagerung.
Begleitet von lebendigen und kenntnisreichen Schilderungen der einzelnen Stationen wanderten wir unter den mächtigen Drehöfen, in denen das Rohmehl bei ca. 1.450 °C über mehrere Stufen zu Zementklinker gebrannt wird, weiter zum zentralen Leitstand des Zementwerkes, wo wir einen guten Eindruck davon bekamen, wie ein Werk dieser Größe mit nur 7 Personen pro Schicht betrieben werden kann.
Den Abschluss der Führung bildete eine lebendige Diskussion über die vielfältigen Umweltschutzmaßnahmen, die bei der Zementproduktion zu berücksichtigen sind. Dies reicht von der Rekultivierung und Renaturierung nach dem Abbau in den Steinbrüchen bis zu Erschütterungs- und Lärmschutzmaßnahmen sowie Entstaubungsfilter beim Betrieb der Anlage.
Fr. Thiele, Vorsitzende des JKG-Freundeskreises, bedankte sich herzlich bei Herrn Cramer für die sehr informative Führung und den spannenden Blick hinter die Kulissen. Der JKG-Freundeskreis freut sich schon jetzt auf die für 2015 angekündigte Führung im Steinbruch Nussloch der Fa. HeidelbergCement, um einen weiteren Einblick in die Rohstoffgewinnung zu erlangen.(Harald Eßwein)