Zu den zahlreichen Veranstaltungen, die der Freundeskreis des JKGs im Laufe eines Jahres anbietet, zählen auch immer Firmenbesichtigungen. Große und mittelständische Unternehmen, die im Umland von Bruchsal angesiedelt sind und deren Wirtschaftskraft das Bild Baden-Württembergs entscheidend mitprägen, sind für uns stets von großem Interesse.
Nun hatte der Freundeskreis die Möglichkeit, die Firma Sorg Rollstuhltechnik in Oberhausen-Rheinhausen zu besuchen. Der Firmeninhaber Marcel Sorg nahm sich persönlich die Zeit, uns durch seine Werkshallen zu führen. Sein Vater gründete vor 26 Jahren die Firma, nachdem er erst in der Garage und anschließend in den Kellerräumen seines Hauses begonnen hatte, zu tüfteln und zu basteln. Seine Vision war es, Rollstühle für die ganz individuellen Bedürfnisse des einzelnen Nutzers herzustellen. Im Laufe der Jahre wurde dann ein breit aufgestelltes Produkt-Portfolio entwickelt, bei dem jetzt ein besonderer Schwerpunkt auf der Kinder-Reha liegt. Rollstühle, die entsprechend der Behinderung der Kleinsten maßgerecht gefertigt werden, die auch mitwachsen können und durch Farbgebung und persönlichen Motiven auf den Rädern einen positiven, ja fröhlichen Eindruck vermitteln.
Die Firma stellt nur von Hand geführte Rollstühle her und exportiert ihre Produkte weltweit, der entfernteste Kunde sitzt in Australien. Den Markt teilt sie sich in Deutschland mit zwei bis drei weiteren Firmen, die sich jeweils spezialisiert haben. Hier wünscht sich Herr Sorg für die Zukunft noch eine im Detail besser abgestimmte Kooperation, um Kundenwünsche und ihre Realisierung weiter zu optimieren. Seine Kunden sind weniger Einzelpersonen, sondern Sanitätshäuser, die sich auf Messen über die Produktpalette informieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt beschäftigt die Fa. Sorg 70 Mitarbeiter und Ruhe und Freundlichkeit scheint das Betriebsklima zu prägen. Noch wird an einer großen Tafel der jeweilige Produktionsstand der individuellen Rollstühle mit Markern festgehalten, in Planung ist aber bereits ein ausgefeiltes Computerprogramm, in dem Informationen am Arbeitsplatz sofort eingegeben werden können und somit jeder Arbeitsschritt überall im Werk nachvollziehbar ist. Die Standardprodukte zur Herstellung der Rollstühle werden meist geliefert, Spezialteile aber werden vor Ort gebogen, gefräst, gestanzt, gefeilt und letztlich zusammengebaut.
Wir danken Herrn Sorg für seine komprimierte und informative Führung, die uns einen interessanten Einblick gewährt hat, den wir anschließend noch bei einer Tasse Kaffee im Gespräch vertieft haben. (Angelika Thiele)