Das Lutherbild im ersten Jahrhundert nach der Reformation
In seinem schon Tradition gewordenen historischen Vortrag beim Freundeskreis am Justus-Knecht-Gymnasium referierte Professor Winfried Frey über das Lutherbild 100 Jahre nach der Reformation.
Grundlage dieser Darstellung war das Hauptwerk des Gymnasiallehrers und Historikers Christian Juncker aus dem Jahr 1716. Das Besondere an Junckers Werk ist es, die Geschichte der Reformation und ihrer Folgen anhand von Medaillen und Schaumünzen darzustellen. Schon bei den Kapiteln über Luthers Geburt und Ausbildung beginnt die Mythisierung des Reformators und führte weiterhin sogar zur Heroisierung, was der Referent mit Abbildungen Luthers auf Münzen und Gemälden von Lucas Cranach zeigte.
Auf anderen Münzen fand sich eine Luther zugeschriebene Devise, in der er sich selbst als Pest für den Papst und schließlich sogar als dessen Tod bezeichnet. Mit der Aufwertung der eigenen Person und des eigenen Glaubens ging daher eine Abwertung des anderen, alten Glaubens einher und so entstand eine Polarisierung der verschiedenen christlichen Konfessionen. Zur Verdeutlichung dieser Entwicklung zitierte Professor Frey aus seiner Quelle und präsentierte zahlreiche Abbildungen von Schriften und Münzen.
Vor dem Beginn des interessanten und lehrreichen Vortrags ernannte die Vorsitzende des Freundeskreises, Angelika Thiele, Professor Frey nach 55 Jahren aktiver Mitgliedschaft und als Ausdruck des Dankes für seine zahlreichen Vorträge zum 12. Ehrenmitglied des Vereins. Das neue Ehrenmitglied bedankte sich mit einer Schenkung von 4 wissenschaftlichen Büchern zum Thema Mittelalter für die Schulbibliothek.(Cornelia Blümle)