Nach dem letztjährigen spannenden Besuch des Zementwerks Leimen der Fa. HeidelbergCement AG, konnte der JKG-Freundeskreis, unterstützt durch den Geographie-Kurs von Herrn Gaal, in diesem Jahr eine der Rohstoffquellen des Zementwerks besuchen. Unter der bewährten Führung von Dietmar Cramer, Leiter des Unternehmensarchivs der HeidelbergCement AG und Mitglied des JKG-Freundeskreises, erwanderte sich die Gruppe in einer über dreistündigen Tour die Geologie und Geschichte des Steinbruchs Nußloch sowie des angeschlossenen frisch restaurierten Kalkofens.
Zu Beginn der Wanderung führte uns Herr Cramer in die geologische Besonderheit des Gebietes ein und erläuterte die Entstehung der als Zementrohstoff wichtigen Kalkgesteinsschichten des unteren und oberen Muschelkalks.
Unser Weg führte uns bei herrlichem Sonnenschein zunächst durch die westlichen 80 ha umfassenden bereits wieder rekultivierten bzw. renaturierten Gebiete des Steinbruchs über trockene Magerwiesen und an mehreren Wasserflächen entlang. Immer wieder unterbrochen durch die umfangreichen Schilderungen von Herrn Cramer, der die dafür nötigen naturkundlichen Tätigkeiten darstellte, die so gar nicht in unser Bild eines Steinbruchbetriebes passen wollten.
Letztendlich erreichten wir im östlichen Teil des Gebietes den Bereich des Steinbruchs, der aktuell mit einer Fläche von 50 ha der Kalksteingewinnung dient. Hier konnten wir die riesigen LKWs bestaunen, mit denen die durch Sprengungen gewonnenen Kalkfelsen an den massiven Steinbrecher gefahren werden, um anschließend auf einem 2 km langen Förderband aus dem Steinbruch heraus zum Verladebunker und von dort über eine 6 km lange Seilbahn direkt in das Zementwerk geliefert zu werden.
Auf dem Rückweg demonstrierte uns Herr Cramer mit dem Verweis auf die vielen trichterförmigen Bodenvertiefungen neben den Wegen eindrucksvoll, dass an dieser Stelle bereits zur Römerzeit oberflächennaher Bergbau betrieben wurde.
Ihren Abschluss fand die sehr informative Wanderung am Nußlocher Kalkofen des ehemaligen Bergbaugebietes ‚Hesselzeche', den eine Gruppe von freiwilligen Helfern um Herrn Cramer in mühevoller Arbeit restauriert hat.