Jahrestreff mit Wissenschaft, Afrika und Rap

Zum 14. Mal hatte der Freundeskreis vom Justus-Knecht-Gymnasium zum Jahrestreff mit dem Motto "Mein Weg nach dem Abitur" geladen und wieder war es dem Vorsitzenden Harald Eßwein gelungen, eine spannende Themenpalette mit ehemaligen Schülern zusammenzustellen, die ihre beachtenswerten Lebensläufe der JKG-Community präsentierten.

Nach einer schwungvollen musikalischen Einstimmung mit der Big Band von Christian Kowollik begrüßte der Moderator des Abends, Michael Greten, die erste Referentin, Christine Köhler (Abitur 2000), die darstellte, wie sie "Vom Musikleistungskurs zur Krebsforschung " gelangte. Sie hatte erkannt, dass Musik eben nur ein Hobby sein sollte und wollte zunächst Tierärztin werden. In der Wartezeit auf einen Studienplatz machte sie eine Ausbildung zur Landwirtschaftlich-technischen Assistentin. Bei einem Betriebspraktikum entdeckte sie ihr Interesse für  Laborarbeit und Forschung und absolvierte ein Studium der Biotechnologie. Ihr Weg führte sie danach nach Heidelberg zum EMBL = European Molecular Biological Laboratory, eine internationale Forschungseinrichtung mit Außenstellen, u.a. in Rom und Barcelona. Die Zuhörer erfuhren viel über Grundlagenforschung, Kristallografie,  Klickchemie, Proteinkomplexe und den Weg zur Promotion und zum Doktortitel. Mittlerweile ist Christine Köhler Doktorandin und schreibt ihre Arbeit im Bereich der Krebsforschung.

Der nächste "Ehemalige", Dr. Michael Riffel (Abitur 1982), hat in Heidelberg Biologie mit Schwer-punkt Zoologie studiert und war mit einer Assistentenstelle auf dem Weg zu einer wissenschaftlichen Laufbahn, als er wegen eines schweren Unfalls gezwungen war, seine Karriereplanung zu ändern. Nach der Genesung gründete er die Firma Rifcon- GmbH mit Sitz in Hirschberg bei Heidelberg, ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich Chemikalienzulassung und Umweltgutachten mit über 180 Mitarbeitern. Durch den Hinweis eines Mitarbeiters wurde Michael Riffel 2013 auf ein Safari-Camp im Luambe-Nationalpark in Sambia aufmerksam.2014 gründete er die Firma LuambeConservation Ltd, womit er nun zu seinem eigentlichen Thema" Von der Schönheit und den Problemen eines Nationalparks" gelangte. Die Schönheit erschloss sich den Anwesenden rasch durch die tollen Landschafts-und Tierbilder mit Flusspferden, Leoparden, Löwen, Wildhunden und Giraffen. Die Probleme ergeben sich aber durch die schwierige wirtschaftliche Situation in diesem afrikanischen Land, wobei vor allem Wilderei die wissenschaftliche Arbeit und touristische Erschließung des Nationalparks erschwert. Die staunenden Zuhörer erfuhren, dass man sich dort einmieten und exklusiv Pirschfahrten und Walking Safaris unternehmen kann und zeigten sich überhaupt schwer beeindruckt von dieser unternehmerischen Energie und Leistung.

Den musikalischen Abschluss bildeten die beiden rappenden Pädagogen Bastian Witt-Künstlername Brad Witt- und Christian Heneka-Künstlername Jay Farmer- beide Abiturjahrgang 1999. Bastian Witt lieferte zunächst einen witzigen Rückblick auf Schulzeit und prägende Lehrer am JKG, zu seinem Studium Anglistik und Romanistik in Heidelberg einschließlich Auslandsaufenthalten in Nottingham und Biscarosse und verwies auf seine jetzige Schule, das Melanchthon-Gymnasium in Bretten, wo er Austauschaufenthalte in Warschau  und Bellegarde organisiert. Als Rapper hatte er Erfolg beim Wettbewerb zum Stadtjubiläum Bretten und seine Schüler motivierte er mit dem Song gegen Lebensmittelverschwendung "Teller statt Tonne", den er auch zum Besten gab. Christian Heneka kam über den Umweg einer Elektronikerausbildung bei der Telekom zum Lehramtsstudium und ist Realschullehrer in Mannheim, wo er fachfremd Musik unterrichten musste, aber schon vorher seine Liebe zum Deutschrap entdeckt hatte. Mittlerweile bietet er Workshops und Wettbewerbe für Schüler zur digitalen Musikproduktion an. Weiter erfuhr man, dass er als Dank für die eigene Genesung die Gagen spendet, die er als Rapper Jay Farmer erhält bzw. alles, was im Rahmen seines Spendenprojekts „Punchlines4 Sunshine“ erzielt wird Abschließend machte er mit dem Song " Du bist alles" seiner großen Liebe, der Musik, eine überzeugende Liebeserklärung.

(Text: Cornelia Blümle, Foto: Christian Kowollik)