Es gibt Haupt- und Nebenwege, Einbahnstraßen und Sackgassen, manchmal ist nur der Weg das Ziel, aber meistens wird doch auch eine Ankunft erlebt. Mit diesen Bildern und Vergleichen veranschaulichten fünf ehemalige Abiturienten vom Justus-Knecht-Gymnasium aus verschiedenen Jahrgängen, welche unterschiedlichen Richtungen sie nach dem Schulabschluss eingeschlagen haben. Die Vorsitzende des Freundeskreises, Angelika Thiele, hatte sie zum 2.Jahrestreffen des Vereins eingeladen.
Der erste Referent, Dirk Weiler (Abi 95), hat sich schon früh für Filme interessiert, nicht nur als Zuschauer, sondern auch für die Technik und für das selbständige Experimentieren mit einer VHS-Kamera und dem System Super 8. Nach Orientierungspraktika in Stuttgart und beim Südwestfunk in Baden-Baden wurde er Kameraassistent bei der Fernsehproduktion "Die Fallers" und konnte danach die vom moralischen Standpunkt bisweilen etwas fragwürdigen Aufnahme-und Sendepraktiken von Privatsendern kennenlernen. Schließlich gründete er seine eigene, in Bruchsal ansässige Filmfirma namens brand-Xfilms , dreht heute u.a. Industriefilme für solch prominente Kunden wie Dr.Oetker oder Märklin und hat auch schon Preise errungen für Kurzfilme und Musikvideos. Seine interessanten Ausführungen ergänzte der Filmemacher mit filmischen Kostproben und Beispielen seiner Werke.
Die nächste "Ehemalige", Edith Ehrhardt (Abi 01), sprach vom offiziellen Lebenslauf für die Personaler großer Firmen, die gerne alles geplant und vorausgedacht sehen wollen von potentiellen Mitarbeitern, aber den Zuhörern servierte sie schwungvoll und witzig die inoffizielle Version ihrer Vita, nach der sie nämlich ganz spontan und ohne große Planung vieles auf sich zukommen ließ. Nach einem Jahr als Au-Pair in New-York studierte sie an der FH International Management , in den Semesterferien arbeitete sie in Chile mit Jugendlichen bei einem sozialen Projekt , ihr Betriebspraktikum absolvierte sie im Werk der Firma SEW in Brasilien und arbeitete zunächst nach dem Abschluss im Vertrieb, was sich für sie als Sackgasse erwies. Danach machte sie noch den Master in Business Administration und verbrachte zwischenzeitlich noch einige Zeit in Indien, wo sie Computerkurse gab. Mittlerweile hat sie auf eine Initiativbewerbung hin bei Daimler im Schwabenländle einen tollen Job und machte allen anwesenden Schülern Mut, die Berufsplanung optimistisch anzugehen und vor allem dabei zu versuchen, andere Länder und Kulturen kennenzulernen.
Auch David Reinhardt (Abi 06) verkörpert gelebte Globalisierung und hatte "Mut zur Vielfalt" , indem er schon während der Schulzeit in der 11.Klasse ein Jahr in Neuseeland verbrachte, wo er nicht nur Englisch, sondern auch Selbständigkeit lernte. Nach dem Abi leistete er seinen Zivildienst in einem Waisenhaus in Mexiko und studiert nun in Bremen an der privaten Jakobsuniversität das Fach "International Logistics Engineering " mit dem Ziel Bachelor of Science.
Alex Hornung (Abi 06) wandte sich in seinem Vortrag direkt an die Schüler und gab praktische Tipps und Infos, wobei er Entertainerqualitäten bewies und seine Schauspielerfahrungen der Theater-AG nicht verleugnen konnte, wie der Moderator des Abends, Michael Greten, kommentierte. Alex Hornung berichtete von seinem sehr lehrreichen Zivildienst bei der Arbeit mit behinderten Kindern an der Karl-Berberich-Schule und ließ sich dann ein Jahr den Wind der Freiheit in seinem Traumland Australien um die Nase wehen , ein deutlicher Kontrast zum Dorfwind in seinem Heimatort Hambrücken. Nun studiert er in Karlsruhe Chemieingenieurwesen und auch er ermunterte zum Auslandsaufenthalt und betonte die Wichtigkeit von Fremdsprachen.(Cornelia Blümle)