Jahrestreff 2010

Profisport, Erforschung des Erdinneren und Wirtschaftskriminalität


Beschwingt und beflügelt durch die gerade erfolgte Einführung von Hanspeter Gaal als neuen Schulleiter des Justus-Knecht-Gymnasiums und durch die schwungvolle Eröffnung mit der Big Band von Joachim Merz konnten Angelika Thiele, die Vorsitzende des Freundeskreises, und Michael Greten, der Moderator des Abends, interessierte Gäste zum Jahrestreff des Freundeskreises begrüßen.

Jahrestreff 2010Angelika Thiele ist es wieder gelungen, "Ehemalige" der Schule mit spannenden Lebensläufen als Gastredner zu gewinnen.


Karin Sigloch (Abitur 1995) galt schon während der Schulzeit als große Begabung in den Naturwissenschaften und bestätigte diese Einschätzung auf bewundernswerte Weise: Sie studierte Elektrotechnik in Karlsruhe, beendete in Frankreich ihr Studium mit einem Doppeldiplom, arbeitete in den USA in dem legendären Industrieforschungslabor Bell Lab, lernte dort ihren Mann kennen und entschied sich daraufhin für einen längeren Amerikaaufenthalt an der renommierten Universität in Princeton mit der Schwerpunktsetzung Geophysik. Die Promotion erfolgte 2008 und nun arbeitet Karin Sigloch als "Assistant Professor" an der Uni München und beleuchtet das Erdinnere mit Zukunftsprojekten wie beispielsweise einer Reise in den Indischen Ozean zur Erforschung der seismischen Ströme .Sie betonte die Wichtigkeit von Mathematik und die Erfahrung des Freiwilligen Sozialen Jahres in einem Behindertenheim vor dem Studium.


Hans-Frieder Hermann vom gleichen Abiturjahrgang sieht sich als erstes als Vater von 3 Töchtern und erst dann als SAP-Berater seiner Firma in Ludwigshafen, wo er auch gelegentlich mal als Lagerarbeiter anpacken muss. Nach einem BA-Studium beim Bruchsaler Unternehmen SEW im Bereich Wirtschaftsinformatik betreut er nun als IT-Dienstleister zahlreiche Firmen und trägt zum Unternehmenserfolg bei. Er sieht viele Vorteile des dualen Hochschulabschlusses und den Bereich Wirtschftsinformatik weiterhin als zukunftsträchtige und breitgefächerte berufliche Perspektive.


Stefan Roeschl (Abitur 1996) fand nach einer Ausbildung zum Physiotherapeut durch privaten Hobbysport im Triathlon den Weg neben seiner Mitarbeit in einer Praxis als Betreuer eines Profiteams von Mountainbikern mit Olympiaambitionen und beschreibt seinen Aufgabenschwerpunkt scherzhaft mit "Autofahren,Massieren, Nudelkochen".
Fabian Verch (Abitur 2007) ging in seiner Darstellung ironisch auf den Wunschtraum eines Oberstufenschülers ein , nämlich "Von der Schule in die Rente", womit er auf seinen Weg des Studiums Gymnasiallehramt mit den Fächern Deutsch und Politik hinweist. Aus seiner Erfahrung sieht er den Bachelorstudiengang mit extremer Verschulung ziemlich kritisch und hat daher von Mainz nach Mannheim mit dem Ziel Staatsexamen gewechselt.


Friedemann Böcking (Abitur 1995) hat ein BA-Studium im Bereich Finanzwesen bei der Deutschen Bank absolviert und jobbte dann zur Abwechslung als Animateur beim Club Med in Teneriffa, was er nicht nur als hartes Arbeitsprogramm beschrieb, sondern ihm auch schauspielerische und sportliche Erfahrungen für alle späteren Lebenslagen bescherte. Nun arbeitet er bei der Wirschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in Zürich im Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität und erzählte von vielen Reisen, abwechslungsreichen Kontakten mit Mandanten, aber auch wenig familienkompatibler Arbeitszeit.


Die Tipps aller Referenten für die leider nicht sehr zahlreich anwesenden Schüler: Horizonte erweitern mit Auslandsaufenthalten, aber auch Erfahrungen sammeln zur Persönlichkeitsschulung im Zivildienst bzw. beim FSJ. Insgesamt für alle Zuhörer ein spannender und informativer Abend. (Cornelia Blümle)