Spiegeljournalistin rockt mit Chefarzt - Bunte Mischung beim Jahrestreff des Freundeskreises am JKG
Seit 5 Jahren schon gibt es den Jahrestreff vom Freundeskreis am Justus-Knecht-Gymnasium. Das Anliegen dieses Treffens ist es, den Zusammenhalt zwischen den Ehemaligen und ihrer Schule zu stärken sowie den künftigen Abiturienten durch die Vorträge dieser Ehemaligen berufliche Perspektiven und Orientierungshilfen zu eröffnen, wie es die Vorsitzende und Organisatorin, Angelika Thiele, in ihrer Begrüßung erläuterte. Sie konnte in diesem Jahr einen musikalischen Knaller bieten, nämlich die bekannte Bruchsaler Rockband "Zardiz" mit fetziger Musik aus vier Jahrzehnten. Drei Gründungsmitglieder der Band, Rüdiger Hecht, Andreas Pfitzer und Peter Wolff, machten 1981 Abitur am JKG und gründeten bald danach die Band, mit der sie nun den Abend bereicherten.
Der Sänger der Band und "nebenbei" Chirurg und Chefarzt am Bruchsaler Krankenhaus, Dr. Rüdiger Hecht, war auch der erste Sprecher, der seinen Werdegang schilderte, vom Rettungssanitäter bei der Bundeswehr über das Medizinstudium in Homburg/Saar, Krankenhausstellen in Karlsruhe, Weiterbildungen in Notfallmedizin und Orthopädie bis hin zum Chefarztposten in Bruchsal. Während dieser Phase der Berufsvorbereitung und harter Arbeit betrieb Dr.Hecht weiter sein Hobby, erfuhr dabei Rückhalt durch seine musikalischen Mitstreiter und empfand die Musik als Möglichkeit zum Stressabbau und Ausgleich zur anstrengenden Tätigkeit, wie auch sein Vortragsmotto erklärt: "Synergieeffekte zwischen Beruf und Hobby".
Ein weiteres, nun ehemaliges Bandmitglied, Simone Kaiser, Abitur 1998, hat einen gänzlich anderen beruflichen Weg eingeschlagen, von dem sie witzig und mitunter selbstironisch berichtete. Ihr Motto "Fakten, Fakten, Fakten" weist auf eine beachtliche journalistische Karriere hin, die sie vom Germanistikstudium über die Journalistenschule in München bis in die Frankfurter Redaktion des renommierten Magazins "Der Spiegel" führte. Sie beschrieb ihre turbulente Arbeitwoche, ihre Tätigkeitsschwerpunkte- kollegial-spöttisch mit "Rotlicht-Blaulicht" umschrieben - und nötige Schlüsselkompetenzen wie Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit. Sie habe einen spannenden und interessanten Traumjob gefunden, aber in Zeiten des Niedergangs von Printmedien und des Zeitungssterbens könne sie den Beruf des Journalisten eigentlich kaum noch empfehlen. Sie ließ es sich nicht nehmen, mit ihrer "alten" Band zu rocken und zeigte am Saxophon, dass sie auch musikalisch noch auf dem Laufenden ist.
Einen sportlichen Kontrapunkt setzte der letzte Referent, Tim Eckart, Abitur 2006. Er hat in Kehl Öffentliche Verwaltung studiert und arbeitet nun in Mannheim als Stadtinspektor. Er informierte jedoch nicht über seine Arbeit, sondern erzählte mit "Bildbeweisen" von seinem eher spektakulären Hobby nach Dienstschluss als Kontrast zur trockenen Schreibtischarbeit. Er reist als Fußballfan zu möglichst vielen Fußballspielen und "sammelt" als Groundhopper möglichst viele Fußballstadien in ganz Europa. Auf diesen Reisen, unter anderem in diesem Jahr zur Fußball-EM in die Ukraine, erlebte er auch einige Abenteuer, es lief nicht immer alles glatt, war aber immer erlebnisreich.
Die Klassen 10 d/e mit Frau Merten übernahmen dankenswerterweise die Bewirtung und die Moderation lag wie immer souverän in den Händen von Herrn Greten. Den Schlusspunkt unter einen beschwingten und informativen Abend bildete natürlich "Zardiz" mit toller Musik. (Cornelia Blümle)