Die Vorsitzende des Freundeskreises vom Justus-Knecht-Gymnasium, Angelika Thiele, und der Moderator des Abends, Michael Greten, konnten bereits zum neunten Mal ehemalige Abiturienten und zahlreiche interessierte Zuhörer zum Jahrestreff begrüßen. Alexander Kolb, Mitglied des Kollegiums, war es gelungen, 4 Mitschüler seines Abiturjahrgangs 1996 als Referenten zum Thema "Mein Weg nach dem Abitur" zu gewinnen. Einen gelungenen musikalischen Einstieg boten Lea Habitzreither und Katharina Neumann aus dem Musik-Neigungskurs mit einem Violinduett von Ignaz Pleyel.
Die erste Referentin, Steffanie Bratan, war schon in der Schulzeit begeistert in der Geräteturn-AG von Jürgen Grüneberg dabei und machte nach einem Studium der Sport-und Erziehungswissenschaften ihr Hobby zum Beruf. Als Trainerin mit den höchsten Lizenzen war sie national und international unterwegs und führte ihre Schützlinge im Geräteturnen zu badischen und deutschen Meisterschaften sowie in die Nationalmannschaft. Nun ist sie mit einem rumänischen Turnkollegen verheiratet und hat 3 Kinder. Der Schwerpunkt liegt daher eher bei der Familie, aber sie trainiert noch die Turnjugend beim TV Gondelsheim. Ihr ältester Sohn besucht mittlerweile die 5.Klasse am JKG - so schließt sich der Kreis.
Martin Holler entschied sich trotz seiner Leistungskurse Latein/Geschichte gegen einen möglichen Weg als Historiker und für eine kaufmännische Ausbildung bei der ZG Raiffeisen in Karlsruhe. Durch Zu-und Glücksfälle gelangte er in leitende Positionen bei Firmen mit landwirtschaftlichen Produkten und in den Getreidehandel, obwohl er als Abiturient nur Maiskolben kannte, die Getreidesorten jedoch nicht unterscheiden konnte. So gab er den Zuhörern spannende Einblicke in den internationalen Agrarhandel , wo er nun als anerkannter Fachmann bei einer fränkischen Firma, theoretisch abgesichert durch ein erfolgreiches Fernstudium, tätig ist und sich den Herausforderungen und den Abhängigkeiten durch die Faktoren Klima, Ernten, Börsenrecht und Politik stellen muss.
Carolin Bahr ebnete mit ihren Leistungskursen Physik/Mathematik und mit einem Praktikum bei einem Architekten schon früh ihren beruflichen Weg. Nach einem Bauingenieurstudium und einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin promovierte sie als erste Frau seit Institutsgründung im Bereich Facility Management am KIT Karlsruhe und ist nun dort seit 2012 Professorin für Immobilienmanagement. Sie berichtete von ihrer interessanten Tätigkeit in Forschung und Lehre, von praxisbezogener Arbeit bei der Instandsetzung von Gebäuden und von internationalen Kongressen und Netzwerken. Sie ermunterte vor allem die Mädchen, ein naturwissenschaftliches Studium zu wagen und dazu die Informationsangebote der Hochschulen zu nutzen.
Kerim Ayas überzeugte mit seinen rhetorischen Fähigkeiten und lieferte mit seiner perfekten Performance den Beweis für seine These , dass ein Jurist ein guter Redner sein und hochdeutsch sprechen sollte - er kann allerdings auch "bruslerisch babbeln". Als Stafverteidiger in einer Kanzlei will er nun seiner ursprünglichen Motivation zum Jurastudium folgen, nämlich "der gesellschaftlichen Verblendung Einhalt gebieten". Er informierte witzig und selbstironisch über die harte Vorbereitungsphase zu den Staatsexamina, teure Repetitorien, die Notwendigkeit zur Spezialisierung, Großkanzleien und Anwaltsboutiqen und verwies auch auf die materiellen Probleme für nichtspezialisierte Anwälte.
Für das Auditorium war dies wieder ein unterhaltsamer Abend und für die anwesenden Schüler gab es wichtige Tipps zu Ausbildung und Studium und die Ermutigung, sich durch die Schulzeit" durchzubeißen" und sich frühzeitig zu informieren. Die SMV mit den Verbindungslehrern Heiko Koch und Markus Bauer sorgten mit Getränken und leckeren Häppchen für das leibliche Wohl.(Cornelia Blümle)