Jahrestreff 2007

Jahrestreff 2007

Durch die Initiative der Vorsitzenden Angelika Thiele wurde das diesjährige Jahrestreffen des Freundeskreises am JKG nicht nur dazu genutzt, um ins persönliche Gespräch miteinander zu kommen, sondern auch, um vor allem den jetzigen Oberstufenschülern aufzuzeigen, in welche mögliche Richtungen ihr Weg nach dem Abitur führen könnte. Hierzu hatte Frau Thiele vier Referenten eingeladen, die innerhalb der letzten zehn Jahre ihr Abitur an der Schule abgelegt hatten und mittlerweile interessante und beeindruckende Wege eingeschlagen haben.


Nach schwungvoller Eröffnung durch die Big Band mit Joachim Merz berichtete Julia Hoffmann als erste von ihrem Studium der molekularen Biotechnologie an der Uni Heidelberg. Sie arbeitet bereits an ihrer Promotion im deutschen Krebsforschungszentrum und erzählte anschaulich und lebendig nicht nur von Freude an der Forschung, sondern auch von Frustration, wenn Experimente nicht so funktionierten, wie es geplant war. Auch verwies sie auf die nicht sehr verheißungsvollen Berufsaussichten, da die Forschungsmöglichkeiten an den Universitäten zeitlich begrenzt und schlecht bezahlt und gute Jobs in der Pharmaindustrie rar seien. Aber sie meinte dennoch, es gebe auch andere Optionen in anderen Bereichen und man sollte sich nicht entmutigen lassen. Entsprechend ihr Vortragsmotto: When vision meets reality.


Als nächster informierte Harald Schäfer über seinen Werdegang, der ihn zunächst nach Mittenwald zu den Gebirgsjägern führte und seine Bundeswehrzeit mit dem Offizierspatent und als Reserveoffizier beendete. Danach studierte er Betriebswirtschaft in Mannheim, wo er die Voraussagen seines früheren Mathelehrers, Schulleiter Dr. Holger Apfel, bestätigt sah, dass nämlich die Mathematik kein Selbstzweck sei und immer wieder in allen Bereichen notwendig wurde. Er absolvierte ein Auslandssemester in Frankreich und engagierte sich auch außerhalb der Uni durch Betreuung von Behinderten. Nach dem Studium arbeitete er im Finanzdienstleistungssektor bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und ist nun auf dem Sprung, in der fünften Generation in den elterlichen Betrieb, eine Verpackungsfirma in Bruchsal, einzusteigen. Daher referierte Harald Schäfer auch im weiteren Verlauf über Chancen und Risiken aus unternehmerischer Sicht.


Nach der Pause (Bewirtung durch die SMV) erfuhren die interessierten Zuhörer, dass es durchaus möglich ist, einen solch zeitintensiven Beruf eines Chirurgen am Krankenhaus mit einem nicht weniger zeitaufwändigen Leistungssport wie Fallschirmspringen zu verbinden. Dieses Kunststück gelingt Dr. Jörn Thiele, der mit seinem Bruder Max Formationsspringen im Vierer-und AchterTeam betreibt und in dieser Disziplin in diesem Jahr die deutsche Meisterschaft gewann. Verschiedene Videofilme veranschaulichten seine Ausführungen über Wettbewerbsrunden, Trainingsmöglichkeiten, Kosten und Sponsorensuche. Er überzeugte die Zuhörer, dass Belastbarkeit, gutes Teamwork und Konzentration Schlüsselqualifikationen zum Erfolg sind.


Auch die letzte Referentin, Katharina Wagner, zeigte deutlich auf, dass auch auf ihrem Weg diese Kompetenzen nötig waren. Sie hatte die Möglichkeit, ein BA Studium bei der Walldorfer Softwarefirma SAP zu absolvieren und bestätigte mit ihrer Darstellung, warum diese Ausbildungsform, noch dazu bei dieser Firma, bei jungen Leuten heute so begehrt ist - nämlich der Praxisbezug und die finanzielle Unabhängigkeit. Dazu kommt ein gutes Arbeitsklima und die Internationalität in diesem Betrieb. Als große Bereicherung empfand sie die Möglichkeit von Auslandspraktika in Frankreich und den USA während der Ausbildung. Sie ist nun bei SAP im Bereich Controlling fest angestellt und wird demnächst fünf Wochen in Shanghai an einem Projekt ihrer Firma mitarbeiten.


Der Moderator des Abends, Michael Greten, bedankte sich bei allen Beteiligten für einen gelungenen und informativen Abend, der nicht der letzte dieser Art bleiben und noch mehr Schüler ansprechen soll. (Cornelia Blümle)